Der innere Kritiker – der alte Miesepeter, und wie er sich zurückdrängen lässt

 

Meine Hände sind kalt und schweißnass, mein Herz klopft so wild, als wollte es mir gleich aus der Brust springen. Soll ich es jetzt wirklich tun? „NEEEEEIIIIIN!!!!“ schreit eine Stimme in mir. „Du kannst das doch nicht, das hast du noch nie gemacht!! Alle werden dich auslachen!“ Ich kann spüren, wie es sich anfühlen würde, wenn es nicht gelingt und ich mir nichts mehr wünsche, als dass sich der Boden auftut und ich so schnell wie möglich in die tiefste Tiefe der Erde versinken will. Wenn die Scham aufsteigt, ich eine knallrote Birne bekomme und ich mich fühle, wie der letzte Idiot.

 

Trotzdem ist da dieser Wille in mir. Und eine Gewissheit, dass das was ich vorhabe gut ist. Richtig, richtig gut. Diese Gewissheit zieht mich nach vorne. Sie inspiriert mich, gibt mir Energie, Kraft und die Ideen sprudeln förmlich aus mir heraus. Ich habe einen riesigen Schaffensdrang und könnte vor Freude über diese neue Idee aus der Hose hüpfen.

 

Und dann ist da wieder diese Stimme. „Du kannst das nicht! Was, wenn nur du es gut findest und alle anderen finden es scheiße?! Du immer mit deinen Ideen! Das macht doch sonst keiner!“

 

Diese Stimme baut eine gigantische, scheinbar unüberwindbare Hürde vor mir auf. Sie zieht mich mit aller Kraft zurück, obwohl ich doch eigentlich nach vorne will.

 

Was jetzt? Es tun oder kneifen? Ok. Augen zu und durch. Los geht’s! Ich fühle mich unsicher, meine Hände sind immer noch eiskalt und feucht, aber ich habe den Eindruck, dass es gar nicht so schlecht läuft. Ich werde sicherer. Es beginnt mir Spaß zu machen. Oha, jetzt kommt eine Situation, mit der ich nicht so gut umgehen kann. Aber auch das bekomme ich irgendwie gemeistert. Und dann ist es überstanden. Wahhhhhh! Wahnsinn!!!! Ich hänge fast unter der Decke vor Freude und Erleichterung! Es war nicht perfekt, aber es war gut. Es war schließlich das erste Mal.

 

Diese Stimme - der innere Kritiker

 

Ich kenne ihn schon ziemlich gut – den alten Miesepeter.  Wir hatten bereits reichlich Auseinandersetzungen. Er ist es, der mir alles madig macht, was ich gut finde. Er hält mich davon ab, auch nur mal mit dem kleinen Zeh aus der Komfortzone herauszutasten.

 

Er spinnt sich sämtliche Horrorszenarien zusammen, wenn wir etwas neu oder anders machen wollen. Er kritisiert unerbittlich und lässt kein gutes Haar an uns. Egal wann und wo:

 

Morgens vor dem Spiegel > Mein Gott, wie siehst du denn heute wieder aus?!

Wenn es darum geht unsere Meinung zu sagen > Was die anderen sagen ist wichtiger.

Wenn es darum geht, eine Idee vorzustellen > Die finden eh alle total blöd.

Beim Sport > Schnell einen Platz in der hintersten Reihe sichern, damit ich mich nicht blamiere.

 

Wie kommt man diesem Miesepeter bei?

 

Der erste und wichtigste Punkt ist es, aufmerksam zu sein und zu bemerken, wann er beginnt, sein Unwesen zu treiben. Zu bemerken, wenn diese Stimme sich einmischt und versucht, an allem herumzumeckern. An uns oder an dem, was wir tun wollen.

Ein zweiter Punkt, den ich nutze, ist es realistisch zu denken. Das klingt sehr einfach und offensichtlich. Ist es aber tatsächlich nicht. Denn erst, wenn man beobachtet hat, das der innere Kritiker am Werk ist, kann man sich mit seiner Stimme und dem, was er sagt, auseinandersetzen und anfangen realistisch zu denken.

 

> Stimmt es, dass ich beim Sport in die hinterste Reihe gehen muss, um mich nicht zu blamieren? Wahrscheinlich sind viele andere genauso ungelenk wie ich.

 

> Ist die Meinung der anderen wirklich wichtiger und richtiger? Oder ist es nicht vielmehr so, dass sie unvollständig ist und ich wichtige Punkte zur Ergänzung habe.

 

> Finden meine Idee wirklich alle blöd und lachen mich dafür aus? Oder kann es nicht sein, dass diese Idee einfach noch niemand hatte und sie total gut ist.

 

Der innere Kritiker lässt sich nie vollständig abstellen. Aber mit ein paar Kniffen lässt er sich immer wieder zurückdrängen.

 

Hast du Lust, dich darüber auszutauschen?

 

Kennst du den inneren Kritiker? Wann ist er bei dir am Werk? An welcher Stelle macht er dir das Leben schwer? Wie gehst du damit um?

Darüber will ich mit dir sprechen.

 

1 x im Monat biete ich einen kostenlosen Austausch Call an. Im nächsten Austausch Call geht es um deine Erfahrungen mit dem inneren Kritiker.

Willst du wissen, wie es anderen mit diesem Thema geht? Ob sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie du? Und wie sie damit umgegangen sind?

 

Wir treffen uns am 18.11.2020, um 20 Uhr für 1 Stunde auf Zoom.

 

Wenn du Lust hast dabei zu sein, melde dich unter schreibmir@verenabunte.com an.

 

Ich freue mich, dich kennenzulernen.

 

Alles Liebe, 

Verena

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